Projekt "Lie Detectors"

Frühe Aufklärung gegen Fake News

Kinder kommen immer früher in Kontakt mit sozialen Medien und den darin verbreiteten Nachrichten. Um zu unterscheiden, was Tatsachen entspricht und was nicht, gibt es immer mehr Projekte, die Kinder in Sachen Medienkompetenz schulen. Lie Detectors ist eines davon und will mit Hilfe von Journalisten für mehr Aufklärung sorgen Das Thema Fake News ist weiterhin in aller Munde. Erst vor wenigen Tagen kam die Nachricht, dass Facebook und Twitter hunderte Konten löschten die zu Propagandazwecken genutzt wurden. Gerade in Zeiten der anstehenden US-Kongresswahlen hat das Thema wieder großen Auftrieb bekommen und die Sorge um eine erneute Manipulation des Wahlkampfes ist groß. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts muss sich unsere Welt immer mehr mit Halbwahrheiten, verzerrten Fakten und Propaganda im Internet beschäftigen. Was dabei auffällt: Die Nutzer dieser Nachrichten werden immer jünger. Laut CEBIT ist es bereits völlig normal, dass Zwölfjährige ein Smartphone besitzen – und damit Zugang zum Internet. Gerade deshalb ist es so wichtig, diese junge Zielgruppe darüber aufzuklären, wie man kritisch mit Fakten aus dem Internet umgeht und Fake News erkennt. Die Idee: Journalisten in der Vermittlung von Medienkompetenz …

Interview mit Norbert Kunz

„So machen die Jugendlichen die immens wichtige Erfahrung von Selbstwirksamkeit“

Norbert Kunz ist Gründer von „Social Impact“ und damit einer der wichtigsten Förderer von Sozialunternehmern in Deutschland. Im letzten Jahr hat er mit Gabriela Spangenberg außerdem das Projekt „Baut Eure Zukunft“ gestartet, bei dem Schüler viel Eigeninitiative sowie Design Thinking grundlegende Kompetenzen entwickeln sollen. Im Interview erklärt er, warum Design Thinking für diesen Ansatz so wichtig ist, und was wir in Zukunft noch von dem Projekt erwarten können Bei dem Projekt „Baut Eure Zukunft“ laden Schüler ihre Materialien selbst herunter und müssen anschließend mit Hilfe von Design Thinking eigene Lösungen für bestimmte Herausforderungen finden. Warum ist Design Thinking dabei so wichtig? Design Thinking ermöglicht es, in kurzer Zeit ein Problem zu verstehen, kreative Lösungsideen zu diesem Problem zu entwickeln und die wichtigsten Umsetzungsschritte sofort anzugehen. Die zentrale Erfahrung für die Jugendlichen und die begleitenden Personen im Projekt Baut Eure Zukunft besteht darin, dass wir Probleme im Team unkonventionell und schnell lösen können. Die Teilnehmenden, aber auch wir Initiatoren, lernen mit viel Freude, wie wir Herausforderungen wie Zukunftsangst, Mobbing, Gewalt, Armut oder die Erreichung der 17 Global Goals …

Interview mit Christian Spannagel

„Letztlich kann jeder im eigenen Umfeld Bildung gestalten“

Christian Spannagel ist Informatiker und Professor für Mathematik und Mathematikdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Beim EduAction Bildungsgipfel 2018 spricht er über den Transfer von Bildungsinnovationen aus der Forschung in regionale Lehreinrichtungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft. Im Interview skizziert er vorab, vor welchen Herausforderungen wir dabei stehen Herr Professor Spannagel, in der Forschung und in Praxisprojekten stößt man immer wieder auf spannende Bildungsinnovationen. Oft hat man aber das Gefühle, dass es lange dauert, bis solche Ansätze auch in Kitas, Schulen und Universitäten ankommen. Woran liegt das? Was sind die größten Hindernisse? Das hat vielfältige Gründe. Pädagoginnen und Pädagogen brauchen Zeit, um Bildungsinnovationen zu sichten, auf ihre eigenen Kontexte anzupassen und vielleicht in mehreren Versuchen an ihre eigenen Wünsche und Ziele anzupassen. Diese Zeit haben sie oftmals nicht. Lehrerinnen und Lehrer müssen bei einem vollen Deputat ziemlich viel Unterricht in der Woche halten; darüber hinaus haben sie Aufgaben, die über den eigentlichen Unterricht hinaus gehen. Neue Anforderungen wie etwa Inklusion belasten sie zusätzlich. Bildungsinnovationen wie beispielsweise inklusive Unterrichtsmethoden wären zwar vielleicht eine Unterstützung und Hilfe in ihrem komplexen …

Social Entrepreneurship Education

Was es Schülern bringt, eigene Geschäftsideen zu entwickeln

Entrepreneurship Education hat das Ziel, unternehmerische Kompetenzen zu vermitteln. Doch in Deutschland mangelt es an Angeboten dafür. Dabei stärkt das Konzept nicht nur eine innovative Gründer-Szene, sondern auch das Selbstbewusstsein und die beruflichen Perspektiven der Teilnehmenden Der internationale Vergleich zeigt: Es mangelt an passenden Rahmenbedingungen für Gründung und Unternehmertum in Deutschland. Besonders in Sachen Gründungs-Ausbildung hinkt die Bundesrepublik hinterher, kritisiert der Global Entrepreneurship Monitor 2017/18. Eine Folge: Eine weiter sinkende Gründungsaktivität von 17 Prozent in Deutschland in 2017. Unternehmerische Methoden als Mittel zum Zweck Problematisch ist das auch im Kontext zukunftsorientierter Wirtschaft. Denn angesichts wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen leistet die Innovationskraft von Start-ups wichtige Beiträge, gerade wenn diese sich als Sozialunternehmen ausrichten. Solche Social Enterprises nutzen unternehmerische Methoden als Mittel zum Zweck, um soziale oder ökologische Probleme zu lösen. Doch Entrepreneurship Education, also Bildung zur Förderung von unternehmerischen Kompetenzen, ist auch unabhängig von tatsächlichen Gründungen relevant, und zwar für die Persönlichkeit der Teilnehmenden. Denn bei diesen Bildungsangeboten geht es eben einem wirtschaftlichen Grundverständnis vor allem darum, eigene Stärken und Schwächen zu identifizieren, Herzensanliegen zu erkennen und innovative Lösungen zu entwickeln. Und diese Kompetenzen …

Schülerfirma Pacato

Social Upcycling im Klassenzimmer

Was Teamarbeit bringen kann: 2016 gründeten 12 Hamburger Schüler eine Firma, die Füller aus alten Patronenhülsen herstellen. Nun wollen sie die Produktion vergrößern und ihr eigenes Geld damit verdienen Das Politik- und Wirtschaftsprofil des Johanneum Gymnasiums soll Schüler dabei unterstützen unternehmerisch zu denken. Statt abstrakten Theorien bekommen Schüler praktischen und realitätsnahen Unterricht geboten. Daraus resultierte 2016 die Gründung der Schülerfirma Pacato. Ihr Vorhaben: Social Upcycling. Das bedeutet, aus etwas negativem, etwas Positives zu erschaffen. Im Fall von Pacato werden Patronenhülsen, die für Gewalt stehen, in ein Mittel der Kommunikation umgewandelt: Füllfederhalter. Aus dem Klassenzimmer ins Handelsregister Pacato bedeutet auf lateinisch “Friedensstifter”. Neben dem symbolträchtigen Produkt, sahen die Schüler es als ihre Aufgabe, Kindern in Kriegsregionen zu helfen, und entschlossen sich deshalb, den ganzen Gewinn der Schülerfirma an die Hilfsorganisation Unicef und We.Inform, ein Informationsportal für Flüchtlinge, zu spenden. Passend dazu ihr Motto: “Let words be your bullets”. Die Idee zu Pacato wurde im Unterricht des politischen Profils geboren – aber das war erst der Anfang. Zuerst verkauften die Schüler Anteilscheine an Freunde und Verwandte. Später …

Social Start-ups

100.000 Euro für gleiche Chance

Das zweite Jahr in Folge unterstützt der Wirkungsfonds Social-Start-ups und gemeinnützige Initiativen dabei, ihre Ziele zu erreichen – und das nicht nur finanziell. Dieses Jahr steht er unter dem Motto „Bildung für alle“ Die Gründung eines Social-Start-ups oder einer gemeinnützigen Initiative ist meistens nicht weniger investitions- und know-how-intensiv als bei herkömmlichen Unternehmen. Und oft scheitert es genau daran, denn gute innovative Ideen gibt es viele, aber nur wenige sind langfristig erfolgreich. Genau hier setzt der von Social Impact und der Deutschen Bank ausgeschriebene Wirkungsfonds an. Mit ihm sollen 2017 Bildungsinitiativen, die benachteiligten Menschen im Sinne der Chancengleichheit den Zugang zu Bildung erleichtern mit insgesamt 100.000 Euro unterstützt werden. Bei finanzieller Förderung will man es aber nicht belassen, sondern steht den Gründern mit professioneller Beratung und intensivem Coaching und individuellem Mentoring zur Seite, um mit effizientem Mitteleinsatz den größtmöglichen Impact zu erzielen. Mit Spezialisten zusammenarbeiten Das Programm gliedert sich in mehrere Schritte. In der Auswahlphase nach der Onlinebewerbung müssen sich die 50 besten Bewerber einer öffentlichen Abstimmung stellen. Anhand der Ergebnisse und der abschließenden Expertenbewertung werden die …