Good News | 05.09.2025
Mehr Anerkennung für ausländische Abschlüsse, England plant Verkaufsverbot von Energy-Drinks für Jugendliche, Hundeschwimmen in Berliner Bädern
Sechs gute Nachrichten für einen guten Start ins Wochenende
Hier findest du unsere konstruktiven Nachrichten aus Berlin.
Sechs gute Nachrichten für einen guten Start ins Wochenende
Zu laut, zu voll, zu vermüllt – Berlin steht in den Nachrichten oft in der Kritik. Heute richten wir den Blick jedoch auf die positiven Entwicklungen in der Hauptstadt. Seit 2019 gibt es ein Duschmobil für obdachlose Frauen. Nun soll auch obdachlosen Jugendlichen ein eigenes Duschmobil zur Verfügung gestellt werden. Die Natur meldet sich zurück: Dank des Schutzprojekts „Otterstadt Berlin“ sind Fischotter wieder in der Stadt heimisch geworden. Und in der Hauptstadt fahren immer mehr barrierefreie Taxis.
An unserem Teamtag 2023 haben wir bei der Berliner Tafel geholfen, Lebensmittel einzupacken. Im Akkord haben wir Brötchen, Gemüse und Naschereien gleichmäßig in unzählige Tüten verteilt. Rund 970 Tafeln gibt es in Deutschland – fast zwei Millionen Menschen sind hierzulande auf sie angewiesen. Doch die Tafeln stehen unter Druck. Die Zahl der von Armut betroffenen Menschen steigt, die Spenden für die Tafeln gehen zurück. Umso erfreulicher unsere Good News des Tages: Die Berliner Tafel hat auf der Grünen Woche 8,9 Tonnen Lebensmittel gesammelt.
Seit 2014 steigt die Zahl der obdachlosen Menschen in Deutschland. In Berlin etwa leben Schätzungen zufolge zwischen 2.000 und 10.000 Menschen auf der Straße – in der kalten Jahreszeit unter besonders schwierigen Bedingungen. Obwohl es einige niedrigschwellige Angebote gibt, reichen die Schlafplätze nicht aus. Der Berliner Architekt Van Bo Le-Mentzel wollte Abhilfe schaffen und hat ein mobiles Tiny House gebaut, das als Not-Hotel genutzt werden kann – Le-Mentzel parkt es einfach auf seinem Parkplatz. Jede Nacht findet hier jemand einen warmen, sicheren und kostenlosen Unterschlupf.
Es ist ein historischer Beschluss, mit dem Norwegen vielen anderen Ländern weit voraus ist: Das norwegische Parlament hat sich nicht nur offiziell bei den Sámi – einer indigenen Bevölkerungsgruppe im Norden des Landes – für die Zwangsanpassungsmaßnahmen in den vergangenen zwei Jahrhunderten entschuldigt, sondern auch einem umfangreichen Katalog weiterer Zugeständnisse und Rechte zugestimmt. In weiteren Schritten sollen unter anderem die Sprache und Institutionen der Sámi besser geschützt und die Gesundheitsversorgung ausgebaut werden.
Hoch wie Hände, Wochenende! In unserer heutigen Ausgabe geht es um einen Impferfolg in Österreich, einen neuen Online-Service in Berlin und eine längst überfällige Premiere in der Musikwelt. Viel Spaß beim Lesen!
Letzte Woche haben wir unsere erste offene Good News Redaktion veranstaltet. Wir haben eine Stunde lang mit Menschen gesprochen, die herkömmliche Nachrichten zumindest gelegentlich meiden. Wir haben diskutiert, welche Nachrichten sie gut finden, welche nicht und welche Good News schließlich veröffentlicht werden sollten. Diese Erfahrung war so inspirierend, dass wir beschlossen haben, das Format fortzusetzen. Warum? Weil wir glauben, dass Medien allen dienen sollten und es uns wichtig ist, dass alle mitmachen können. Bis Ende des Monats werde ich weiterhin am Media Lab Bayern untersuchen, wie man Menschen besser in redaktionelle Prozesse einbeziehen kann. Wenn du bei der offenen Redaktion mitmachen möchtest, melde dich gerne! Die nächste findet am Donnerstag, dem 10. Oktober, von 12-13 Uhr online statt.
Sophie: Neulich war ich mal wieder in der Berliner S-Bahn unterwegs – und musste feststellen, ich bin nicht allein. Es war voll, sehr voll. Wäre ein anderer Wagen vielleicht besser gewesen? An sechs Berliner S-Bahnhöfen muss ich mir diese Frage künftig nicht mehr stellen. Ich kann einfach einen Blick auf die Info-Anzeigen werfen und sehe dort in Echtzeit die Auslastung der einzelnen Wagen. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das auf mehrere Jahre ausgelegt ist. Ich finde die Idee super und auch die Aussage, dass die Anzeigen eine Genauigkeit von 90 Prozent haben sollen, stimmt mich positiv.
Endlich! Publix, das neue Haus für Öffentlichkeit und Journalismus in Berlin-Neukölln, ist eröffnet – und wir sind dabei! Zur Eröffnungsfeier hatten wir zusammen mit Good Impact einen Stand, und unsere Ausgaben gingen weg wie warme Semmeln. Besonders schön war es, mit den Nachbar:innen über gute Nachrichten aus Neukölln zu sprechen und direkt vor Ort einen Podcast dazu aufzunehmen, den wir euch heute verlinken. Neukölln, mit über 327.000 Einwohner:innen, ist so groß wie Bonn, doch oft wird nur das Negative berichtet. Heute zeigen wir euch die positiven Entwicklungen im Berliner Bezirk. Viel Spaß beim Lesen!
Absenderin Sophie: Vor zwei Wochen hat mein Geschirrspüler den Geist aufgegeben. Seitdem spüle ich munter von Hand und stehe vor der Frage: Reparieren oder neu kaufen? Würde ich noch in Berlin wohnen, fiele mir die Entscheidung etwas leichter. Ab dem 17. September können Berliner:innen defekte Elektrogeräte zur Reparatur geben und bekommen 50 Prozent der Kosten bzw. maximal 200 Euro von der Stadt erstattet. Eine Liste der förderfähigen Geräte findet ihr übrigens hier.
Ich muss gestehen, ich liebe Kaffee. Aber ich weiß auch, dass für die Produktion meines Lieblingsgetränks Wälder gerodet, viel Wasser verbraucht und lokale Ökosysteme gestört werden. Was könnte also eine gute Alternative sein? Bislang habe ich schon Lupinen-, Dinkel- und Zichorienkaffee ausprobiert. Noch hat mich nichts wirklich überzeugt. Bei der heutigen News aus Singapur bin ich allerdings hellhörig geworden: Dort stellt ein Start-up „Kaffee“ aus fermentierten und gerösteten Lebensmittelresten her. Kaffee aus altem Brot und Sojaschnetzeln klingt jetzt erstmal nicht so ansprechend – soll aber offenbar dem Original sehr nahkommen. Bislang kann man diesen Kaffee bei uns noch nicht kaufen, aber wenn es soweit ist, werde ich es definitiv probieren.
Sie wollen ein Zeichen für Liebe und Frieden setzen – und dabei den Umweltschutz nicht vergessen: Bei der Technoparade „Rave the Planet“, die am Wochenende in Berlin stattgefunden hat, übernahmen Veranstalter- und Raver:innen Verantwortung für die Natur und Stadt um sie herum. Einen Tag nach der Parade trafen sich Freiwillige für ein Clean-up und räumten den Berliner Tiergarten auf. Gleichzeitig teilte die Berliner Stadtreinigung mit, dass bei der Parade dieses Jahr insgesamt weniger Müll angefallen sei als noch im Vorjahr. Das sind doch mal richtig gute Nachrichten – und eine gelungene Party!
In unserer heutigen Ausgabe findet ihr gleich zwei News-Updates. Eine davon führt uns nach Kenia: Bis 2032 will die kenianische Regierung 15 Milliarden neue Bäume pflanzen. Als Teil des Aufforstungsplans hat das Land im vergangenen Jahr am 13. November einen nationalen Feiertag eingeführt, an dem alle Bewohner:innen des Landes dazu aufgerufen waren, Bäume zu pflanzen. Heute berichten wir über ein weiteres Tool, das bei der Aufforstung helfen soll: die Jazamiti-App. Die App soll Menschen in Kenia motivieren, mehr Bäume zu pflanzen. Sie hilft unter anderem dabei, geeignete Bäume für die jeweilige Region auszuwählen, informiert über Pflanzaktionen und erleichtert es, das Wachstum der Bäume zu verfolgen.
Der Sommer ist da und mit ihm die Urlaubszeit. Wer nicht die Zeit oder das Geld hat weiter weg zu reisen, kann sich auch vor der eigenen Haustür erfrischen: Laut dem Jahresbericht der European Environment Agency haben 96% der Badegewässer in Deutschland eine gute Qualität. Die „Berliner Erfrischungskarte“ zeigt, wo man sich umsonst gut abkühlen kann. Und in Leipzig kann man sich gratis Kajaks leihen und damit gleichzeitig der Umwelt helfen. Also – worauf warten wir noch? Ab in den Sommer!