Der Komfort auf Reisen kennt zwei Extreme – Luxushotel versus Campingplatz. Während man in den Luxushotels keinen Komfort missen muss, sucht man ihn beim Camping oftmals vergeblich. Dafür findet man die meisten Campingplätze inmitten schönster Natur. Beim Glamping („Glamour“ und „Camping“) wird der Komfort eines Hotels mit der Naturverbundenheit des Campings vereint. Häufig findet man großzügig ausgebaute, komfortable Lodgezelte vor. Oder auch extravagante Unterkünfte wie Tiny Houses oder Jurten.
Karl Wohnwagon: Zukunftsfähiges Wohnen im autarken Wohnwagon
Etwa 20 Kilometer von Wien entfernt steht seit 2013 der Wohnwagon Karl. Ein Tiny House, welches völlig autark zwischen den Weinreben steht. Die Einrichtung erinnert hier vor allem an ein hippes, modernes Loft. Nur eben auf lediglich sechs Quadratmetern. Hier kann man Aussteigerluft schnuppern und sich den Traum vom selbstbestimmten Leben erfüllen. Und für ein paar Tage frei von sämtlichen Anschlüssen an gewohnte Versorgungsnetze sein.
Hinter dem Winzerhof Schöller in Nussdorf bei Traismauer gelegen, kann man hier herrliche Wanderungen durch die Weinreben machen. Gut, dass der Karl Wohnwagon mittendrin steht und man dafür nicht weit rausfahren muss. Wer doch weiter weg möchte, kann sich auch in den Stadttrubel von Wien begeben, um dann am Abend wieder in die Ruhe zu fahren. Im Wagon findet man ein paar Lebensmittel wie Marmelade, Honig, Tee, Kaffee und Salz und Pfeffer. Wer nicht Kochen mag, der kann in den fußläufig erreichbaren Gasthäusern wie das „Landgasthaus Huber“ oder „da Josef“ regionale Spezialitäten genießen.
Wohnwagon ab 90 Euro die Nacht
Dinserhof: Bauernhoferlebnis im Lodge-Zelt
Unweit der Ostsee und ihren weiten Stränden befindet sich der Dinserhof. Hier leben Britta und Daniel mit ihren Tieren und versorgen sich weitgehend selbst. Entstanden ist so ein Nutzgarten, der die Inhaber und die Gäste mit frischem Gemüse und Obst und Fleisch aus eigener Produktion versorgt. Neben dem Garten gibt es zahlreiche Tiere auf dem Hof: zottelige Hochlandrinder, Esel, Zwergziegen, Papageien und natürlich auch, wie sollte es anders sein, freilaufende Hühner. Vor allem die kleinen Gäste können gern bei der Fütterung und Pflege der Tiere helfen.
Der Dinserhof befindet sich in der Vorpommerschen Boddenlandschaft, einer der größten Kranichrastplätze Zentraleuropas. Im Frühjahr, wenn der Dinserhof wieder seine Pforten für die Gäste öffnet und auch im Herbst kann man hier ein einzigartiges Naturschauspiel beobachten. Geschlafen wird in den geräumigen Lodge-Zelten, in die bis zu fünf Personen passen. Der große Holzboden im Zelt und die Kerzen und Öllampen die für die Beleuchtung sorgen, schaffen dabei eine ganz besondere Atmosphäre. Zum Kochen steht ein holzbefeuerter Ofen bereit und in der Küche befindet sich alles, um sich auch hier gut selbst versorgen zu können.
Lodge-Zelt ab 65 Euro die Nacht
Vinha da Manta: Traumhafte Aussicht aus Safari-Zelten genießen
Mit der Vinha da Manta haben die Betreiber einen idealen Ferienort inmitten der portugiesischen Natur geschaffen. Hier schläft man in geräumigen Lodgezelten, die alle mit eigener Küche ausgestattet sind. Von der Sonne geweckt, kann man sich dann mit frisch gekochtem Kaffee auf die Terrasse setzen und den Blick kilometerweit über das Tal schweifen lassen.
Die Region ist bisher kaum touristisch erschlossen, im naheliegenden Nationalpark „Serra da Estrela“ kann man wunderbare Wanderungen unternehmen und im Fluss baden. Oder man entdeckt die Natur auf dem Rücken der Pferde von Da Manta. Außerdem gibt es einen einzigartigen Naturpool, der mit Quellwasser gefüllt ist und ohne Chemikalien gereinigt wird. Das übernehmen die Wasserpflanzen auf ganz natürliche Weise.
Viermal die Woche bieten die Betreiber gemeinsame Abendessen an, zu denen die Gäste herzlich eingeladen sind. Hier wird frisches Gourmetessen serviert, selbstverständlich in Bioqualität. Es gibt auch einen kleinen Laden, in dem man selbstangebaute und -gemachte Produkte wie frisches Obst und Gemüse und Kräuter kaufen kann. So lässt es sich auch im eigenen Lodgezelt wunderbar frisch kochen.
La Belle Verte: Ein leuchtendes Beispiel des Ökotourismus
Am Rande der Bretagne in Frankreich liegt La Belle Verte. Wortwörtlich ein wunderschöner, grüner Ort. Hier findet man ein 15 Quadratmeter „großes“ Tiny House inmitten eines hundert Jahre alten Obstgartens. Beim Bau wurden ausschließlich Naturmaterialien verwendet, die sogleich eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Neben dem Tiny House gibt es auch noch zwei Öko-Lodges: „Unter den Apfelbäumen“ und „In der Prairie“. Das Dach der Lodge „Unter den Apfelbäumen“ ist begrünt. Beim Anblick fühlt man sich sofort an eine Wohlfühlhöhle der vom Autor J. R. R. Tolkien erdachten Hobbits aus dem Auenland erinnert.
Das Vogelgezwitscher und die umherflatternden Schmetterlinge machen das Naturerlebnis perfekt. Für alle, die es aktiv mögen, gibt es attraktive Ausflugsziele in der nahen Umgebung. Man kann beispielsweise die Schönheit der Bretagne auf dem Rad oder im Kanu entdecken. Oder man besucht die mittelalterlichen Schlösser Vitré und Fougères. Und abends kann man sich im Kräutergarten die Abendsonne auf den Bauch scheinen lassen. Übrigens, dass Umweltschutz hier wirklich ernstgenommen wird, zeigt dieser schöne Anreiz: Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, bekommt in diesem kleinen Paradies einen Rabatt von fünf Prozent auf den Zimmerpreis.
Tiny House ab 92 Euro die Nacht
Darjas Yurtas: Glamping-Wohlfühlurlaub in der Sonne Andalusiens
In Darjas Yurtas schläft man in per Feng Shui harmonisierten Jurten. Auf geräumigen 39 Quadratmetern befindet sich neben der Schlafgelegenheit eine Kitchenette und ein großer Waschtisch mit Waschbecken. Ganz besonders schön ist die begehbare Außenschneckendusche. Da fällt es einem leicht, den Tag mit einem Lächeln zu starten, hier an der Costa del Sol inmitten der andalusischen Bergwelt in Spanien. Zusätzlich werden Yogaklassen und Meditationen angeboten. Es gibt Behandlungen mit frischen Aloeverablättern aus eigenem Anbau und Entspannungsmassagen. Am Abend lädt eine holzbefeuerte Sauna mit Meerblick zum Ausspannen ein.
Wer nicht genug bekommt, kann auch noch zum Naturfriseur und andere Naturkosmetikbehandlungen genießen. Empfehlenswert sind auch die Flusswanderungen, die man mit einem Picknick am Meer abschliessen kann. Aufgetischt wird bei Darjas Yurtas vegetarisches und veganes Essen, alles möglichst ökologisch. Den Betreibern ist es wichtig möglichst naturnah und unabhängig von außen zu leben. Die Gäste sollen daran teilhaben können und so fühlt man sich hier in einer von Lebensfreude und Achtsamkeit geprägten Atmosphäre sehr wohl und geborgen.