Strommarkt für Westafrika, Kochen für den Regenwald, Patient von HIV befreit

Worum sich die EU seit zwanzig Jahren bemüht, soll bald in Westafrika entstehen: ein gemeinsamer Markt für Ökostrom, der Preise senken und CO2-Emissionen reduzieren soll; in Peru wollen junge Köche Amazonas-Nahrungsmittel bekannt machen, um so gegen die Rodung des Regenwaldes zu kämpfen; und der zweite HIV-Patient weltweit gilt nach einer Stammzellen-Transplantation als virenfrei.

Forscher wandeln CO2 in Kohle um, Ladesäulen ohne Stromnetz, App für feministische Filmkritik

Forscher der RMIT University haben eine bahnbrechende Methode entwickelt, mit der CO2 aus der Luft gezogen und in Feststoff umgewandelt werden kann; eine britische Firma hat die weltweit erste autonome Wasserstoff-Ladesäule für Elektroautos entwickelt; mit einer neuen App kann man Filme danach beurteilen, ob Frauen darin vorurteilsfrei dargestellt werden oder nicht: Das sind die Good News des Tages

Programm "InklusionsMacher"

Mit Innovation zur Inklusion

Social Impact, die Agentur für soziale Innovationen, legt ein Programm für Geschäftsideen auf, die unsere Gesellschaft inklusiver machen Frau Zöckler, Sie betreuen das Social Impact-Programm „InklusionsMacher“. Worum geht es dabei? Theresa Zöckler: Das InklusionsMacher-Programm starten wir gemeinsam mit der Aktion Mensch im Social Impact Lab Bonn. Wir wollen innovative Start-ups unterstützen, die Inklusion in der Gesellschaft ermöglichen, und so dabei helfen, eine wirklich inklusive Gesellschaft zu schaffen. Wir glauben, dass dies durch Innovationen geschehen kann, bei denen Inklusion von Anfang an mitgedacht wird und nicht später als Add-on dazukommt. Was unterscheidet das InklusionsMacher-Lab von „normalen“ Social Impact Labs? TZ: In all unseren Labs fördern wir Unternehmen, die Lösungen für gesellschaftliche Probleme anbieten. Hier in Bonn liegt der Fokus seit diesem Jahr dabei auf Inklusion. Unsere Räume sind „barrierearm“ – ich habe gelernt, dass es keine hundertprozentige Barrierefreiheit gibt. Damit sind wir der erste Coworking Space in der Region, der nahezu barrierefrei ist. Aber um bei InklusionsMacher dabei zu sein, ist Behinderung keine Voraussetzung. Es geht um die innovative Idee. Ein schönes Beispiel hierfür ist die App Companion2go von Zacharias Wittman, …

Programm WillkommensKITAs

So funktioniert Integration

Erzieherinnen und Erzieher sehen sich oft vor ein Problem gestellt, wenn geflüchtete Kinder in ihren Kitas angemeldet werden. Ihre Kompetenzen reichen meist nicht dafür aus, mit Kindern umzugehen, die kein Deutsch sprechen und oft von der Flucht traumatisiert sind. Das Programm “WillkommensKITAs” hilft den Einrichtungen, diese Hürde zu überwinden und die Integration aktiv zu gestalten Über die „Willkommenskultur“ wurde in den letzten Jahren viel Schlechtes gesagt. Meistens wurde der Begriff dabei falsch verwendet: Als ob es dabei nur darum ginge, möglichst viele Flüchtlinge in Deutschland willkommen zu heißen. Viel wichtiger ist dabei eine ganz andere Frage: Wie können wir es den Neuankömmlingen, die dauerhaft bleiben, erleichtern, sich in die neue Gesellschaft zu integrieren? Das Programm „WillkommensKITAs“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) setzt dabei dort an, wo es am wirksamsten ist: in der frühkindlichen Bildung. Knapp ein Drittel der Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, ist im Kita-Alter und kann somit von dem Programm profitieren. Skalierung in Sachsen und über Sachsen hinaus Gestartet sind die WillkommensKITAs im September 2014 als Modellprogramm in Sachsen. Damals wurden 130 Pädagog*innen in zehn Kitas begleitet und …

Start-up "After School Hustle"

Lernen mit Style

Das gemeinnützige Start-up After School Hustle veranstaltet an Wochenenden kostenlose Workshops für Teenager. Sie können so zusätzlich ihre Potenziale entfalten und ihr Selbstwertgefühl stärken Außerschulische Aktivitäten sind eine großartige Möglichkeit für Jugendliche, sich auf ihre Fähigkeiten und Leidenschaften zu konzentrieren. Sie können ihnen helfen, ihre sozialen Kompetenzen auszubauen und Interessen zu entwickeln. Jugendliche, die in schulischem Umfeld Schwierigkeiten haben, können dabei in unterhaltsamer und stressfreier Umgebung lernen. Oft sind außerschulische Aktivitäten jedoch mit hohen Kosten verbunden und damit für viele Jugendliche schwer zugänglich.  Genau hier setzt das gemeinnützige Start-up After School Hustle an. Es bietet kostenlose Workshops für Jugendliche am Wochenende. Teilnehmen können Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren. Die Themen sind breit gefächert: von Illustration und Schauspielerei, bis hin zu Fotografie und Musikredaktion. Büroflächen, die an Wochenenden leer stehen, verwandeln sich dabei zu Unterrichtsstätten. Die Anmeldung zu den Workshops erfolgt per Formular auf der Website von After School Hustle.  Die Idee, Kinder und Jugendliche kostenlos oder kostengünstig im außerschulischen Bereich zu bilden, ist nicht neu. Das Hamburger Sozialunternehmen CLIMB etwa bietet ein zweiwöchiges Ferienprogramm …

Neues Lehrkonzept

„Die Vorlesung ist ein Auslaufmodell“

Der Marburger Professor Jürgen Handke setzt auf ein neues Lehrkonzept, in dem Roboter mit helfen und Professoren zu Tutoren werden Herr Handke, Sie benutzen in Ihren Vorlesungen Roboter … Das ist schon nicht ganz richtig. Ich gebe keine Vorlesungen mehr. Inhalte zu vermitteln, die längst im Internet stehen, ist eine Verschwendung menschlicher Ressourcen. Deswegen ist die Vorlesung ein Auslaufmodell. Unser Konzept heißt „Inverted Classroom“. Das muss man verstehen, um überhaupt den Einsatz von Robotern nachvollziehen zu können. Okay, wie funktioniert das? Die Studierenden lernen bei diesem Konzept alle Inhalte online über eine Lernplattform, die gesamte Wissensvermittlung findet über das Internet statt. Überspitzt gesagt: Der Computer wird zum Lehrer. Anschließend findet die Inhaltsvertiefung in einem Seminar statt. Dort ist der Mensch wieder dabei, allerdings nicht in belehrender, sondern beratender Form, diese Veranstaltungen sind auch sehr interaktiv, da wird mal ein Quiz gemacht, mal spielerisch gelernt, mal diskutiert. Im Idealfall haben dabei alle Studierenden einen eigenen Tutor, was wir aber natürlich nicht leisten können. Da kam uns 2016 die Idee, gewisse niedere Assistenztätigkeiten von humanoiden Robotern erledigen …

Projekt „Du bist Demokratie!“

Eine Grundausbildung für mündige Bürger

Protestparteien, Wutbürgertum, sinkende Wahlbeteiligung – die vergleichsweise junge gesamtdeutsche Demokratie scheint sich derzeit in einer handfesten Krise zu befinden. Die allgemeine Politikverdrossenheit wird hier oft als Erklärung angeführt, einen Lösungsansatz schlagen hingegen die Wenigsten vor. Die Bürgerstiftung Wiesloch will junge Menschen mit Politik zum Anfassen zu begeisterten Demokraten machen Laut der Shell Jugendstudie 2015 bezeichnet sich nicht einmal jeder zweite deutsche Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren als politisch interessiert. Für die Demokratie ist das kein gutes Zeichen, denn eine engagierte Zivilgesellschaft ist die Existenzgrundlage dieser kompliziertesten aller Herrschaftsformen. In der Kleinstadt Wiesloch in Baden-Württemberg hat sich eine Bürgerstiftung deshalb vorgenommen, die dortige Jugend für politische Themen und Prozesse zu begeistern. Das Projekt „Du bist Demokratie!“ geht dabei weit über den Rahmen der Lehrbücher und Schaubilder im Fach Gemeinschaftskunde hinaus: In Arbeitsgemeinschaften sollen die Jugendlichen politische Prozesse verstehen und Zusammenhänge erkennen sowie in Plan- und Rollenspielen selbst ein Gemeinwesen organisieren. Politik unter Palmen Ausgangspunkt der Arbeitsgemeinschaften ist das Planspiel „Politik unter Palmen“. Die Schülergruppe strandet dabei gemeinsam auf einer einsamen Insel und steht …