Das zweite Jahr in Folge unterstützt der Wirkungsfonds Social-Start-ups und gemeinnützige Initiativen dabei, ihre Ziele zu erreichen – und das nicht nur finanziell. Dieses Jahr steht er unter dem Motto „Bildung für alle“
Die Gründung eines Social-Start-ups oder einer gemeinnützigen Initiative ist meistens nicht weniger investitions- und know-how-intensiv als bei herkömmlichen Unternehmen. Und oft scheitert es genau daran, denn gute innovative Ideen gibt es viele, aber nur wenige sind langfristig erfolgreich. Genau hier setzt der von Social Impact und der Deutschen Bank ausgeschriebene Wirkungsfonds an. Mit ihm sollen 2017 Bildungsinitiativen, die benachteiligten Menschen im Sinne der Chancengleichheit den Zugang zu Bildung erleichtern mit insgesamt 100.000 Euro unterstützt werden.
Bei finanzieller Förderung will man es aber nicht belassen, sondern steht den Gründern mit professioneller Beratung und intensivem Coaching und individuellem Mentoring zur Seite, um mit effizientem Mitteleinsatz den größtmöglichen Impact zu erzielen.
Mit Spezialisten zusammenarbeiten
Das Programm gliedert sich in mehrere Schritte. In der Auswahlphase nach der Onlinebewerbung müssen sich die 50 besten Bewerber einer öffentlichen Abstimmung stellen. Anhand der Ergebnisse und der abschließenden Expertenbewertung werden die sechs Finalisten für den Wirkungsfonds ausgewählt. Die Teams haben im anschließenden „Boostworkshop“ dann die Chance, gemeinsam mit Spezialisten der Deutschen Bank zusammenzuarbeiten.
Besonders die Finanzierungsmodelle werden auf Realisierbarkeit geprüft und Optimierungsmöglichkeiten werden erarbeiten. Mit Hilfe der Social-Impact-Coaches werden diese dann im anschließenden „Refraiming“ in das bestehende Konzept eingearbeitet.
In der finalen Runde präsentieren die Teams anschließend öffentlich ihre polierten Geschäftsmodelle. Wer die Jury überzeugt, kann mit einer Förderung von bis zu 25.000 Euro rechnen. Grundlage für die Entscheidung der Jury ist vor allem die realisierbare Wirkung, die ein Team mit den Fördermitteln erreichen kann, sowie der Innovationsgehalt des Projekts.
Spannende Gewinnerprojekte 2016
Der Wirkungsfonds 2016 unterstützte Initiativen zur Förderung von Menschen mit Fluchthintergrund in Europa. Zu den Gewinnern gehörten unter anderem die Start-ups Jumen, Avenir und Zubaka.
Jumen ist ein gemeinnütziger Verein, der gegen Menschenrechtsverletzungen in Deutschland vorgeht. Durch die Begleitung ausgewählter Fälle und der Beratung von Juristen sollen Menschenrechte vor Gericht häufiger thematisiert und durchgesetzt werden. Aktuelle Themen sind insbesondere Grundsatzentscheidungen zum Familiennachzug von Geflüchteten und Vorurteile in der Rechtsprechung bei Gewalttaten gegen Frauen. Die Gründerinnen erhielten für ihr Projekt 22.500 Euro.
Die Gründer von Avenir haben sich zum Ziel gesetzt, durch Zeitarbeit Geflüchteten den ersten Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern und sie gleichzeitig auf dem Weg ihre beruflichen Ziele zu erreichen aktiv zu unterstützen. Probleme wie Sprachbarrieren, fehlende deutsche Qualifikationsnachweise oder andere bürokratische Hürden sollen so gemeinsam überwunden werden und Unternehmen den bürokratischen Mehraufwand abnehmen. Das soziale Zeitarbeitsunternehmen wurde mit der Höchstfördersumme von 25.000 Euro unterstützt.
Zubaka setzt einen Schritt früher an und konzentriert sich auf die Schulzeit von Menschen mit Fluchterfahrung. In Bildungseinrichtungen können Potenziale besonders gefördert und ein erfolgreicher Start erleichtert werden. Der Zukunftsbaukasten bietet Schulen dafür die notwendigen Tools und entwickelt mit ihnen nachhaltige Förderstrukturen für die jeweiligen Einrichtungen. Durch das Netzwerk zwischen Bildungseinrichtungen und externen Partnern entstehen so außerdem Synergieeffekte, die für zukünftige Projekte genutzt werden können. Zubaka konnte sich über 15.000 Euro Förderung vom Wirkungsfonds freuen.
Weitere Informationen und einen Überblick über alle Gewinner*innen aus dem Jahr 2016 gibt es auf der Seite des Wirkungsfonds von Social Impact Finance.