Upcycling in der Schule

So viel bringt eine Schüler-Reparaturwerkstatt

In Deutschlands erster Schüler-Reparaturwerkstatt reparieren Schüler technische Geräte. Durch das Programm lassen sich Ressourcen sparen und Kompetenzen trainieren – und sogar Kunden profitieren davon Praktisches Lernen mit echten Aufträgen: Seit 2016 gibt es an der Rudolf-Steiner-Schule München-Schwabing Deutschlands erste Schüler-Reparaturwerkstatt. Ins Leben gerufen wurde sie vom Mathematik- und Physiklehrer Walter Kraus, der selber leidenschaftlich gerne repariert. Schüler, Eltern und Lehrer können dort defekte Geräte abgeben, welche dann kostenlos von den Schülern repariert werden. Nur Ersatzteile müssen gegebenenfalls bezahlen werden.  Die Schüler arbeiten in Teams und schauen sich das defekte Teil zuerst einmal genau an. Dabei setzen sie ihre Sinne ein (Ansehen, Hören, Riechen, Ertasten) und versuchen so herauszufinden, was kaputt ist. Außerdem nutzen sie vorhandenes Vorwissen und recherchieren im Internet. Sollten sie auch dann nicht weiterkommen, können sie sich an ehrenamtliche Reparaturanleiter wenden. Auch für die Kommunikation mit den Kunden sind die Schüler selber verantwortlich.  Was die Schüler davon mitnehmen Die Reparaturwerkstatt leistet dadurch nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenbewusstsein, sondern wirkt sich auch positiv auf die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler …

Neues Lehrkonzept

„Die Vorlesung ist ein Auslaufmodell“

Der Marburger Professor Jürgen Handke setzt auf ein neues Lehrkonzept, in dem Roboter mit helfen und Professoren zu Tutoren werden Herr Handke, Sie benutzen in Ihren Vorlesungen Roboter … Das ist schon nicht ganz richtig. Ich gebe keine Vorlesungen mehr. Inhalte zu vermitteln, die längst im Internet stehen, ist eine Verschwendung menschlicher Ressourcen. Deswegen ist die Vorlesung ein Auslaufmodell. Unser Konzept heißt „Inverted Classroom“. Das muss man verstehen, um überhaupt den Einsatz von Robotern nachvollziehen zu können. Okay, wie funktioniert das? Die Studierenden lernen bei diesem Konzept alle Inhalte online über eine Lernplattform, die gesamte Wissensvermittlung findet über das Internet statt. Überspitzt gesagt: Der Computer wird zum Lehrer. Anschließend findet die Inhaltsvertiefung in einem Seminar statt. Dort ist der Mensch wieder dabei, allerdings nicht in belehrender, sondern beratender Form, diese Veranstaltungen sind auch sehr interaktiv, da wird mal ein Quiz gemacht, mal spielerisch gelernt, mal diskutiert. Im Idealfall haben dabei alle Studierenden einen eigenen Tutor, was wir aber natürlich nicht leisten können. Da kam uns 2016 die Idee, gewisse niedere Assistenztätigkeiten von humanoiden Robotern erledigen …

Projekt „Du bist Demokratie!“

Eine Grundausbildung für mündige Bürger

Protestparteien, Wutbürgertum, sinkende Wahlbeteiligung – die vergleichsweise junge gesamtdeutsche Demokratie scheint sich derzeit in einer handfesten Krise zu befinden. Die allgemeine Politikverdrossenheit wird hier oft als Erklärung angeführt, einen Lösungsansatz schlagen hingegen die Wenigsten vor. Die Bürgerstiftung Wiesloch will junge Menschen mit Politik zum Anfassen zu begeisterten Demokraten machen Laut der Shell Jugendstudie 2015 bezeichnet sich nicht einmal jeder zweite deutsche Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren als politisch interessiert. Für die Demokratie ist das kein gutes Zeichen, denn eine engagierte Zivilgesellschaft ist die Existenzgrundlage dieser kompliziertesten aller Herrschaftsformen. In der Kleinstadt Wiesloch in Baden-Württemberg hat sich eine Bürgerstiftung deshalb vorgenommen, die dortige Jugend für politische Themen und Prozesse zu begeistern. Das Projekt „Du bist Demokratie!“ geht dabei weit über den Rahmen der Lehrbücher und Schaubilder im Fach Gemeinschaftskunde hinaus: In Arbeitsgemeinschaften sollen die Jugendlichen politische Prozesse verstehen und Zusammenhänge erkennen sowie in Plan- und Rollenspielen selbst ein Gemeinwesen organisieren. Politik unter Palmen Ausgangspunkt der Arbeitsgemeinschaften ist das Planspiel „Politik unter Palmen“. Die Schülergruppe strandet dabei gemeinsam auf einer einsamen Insel und steht …

Schüler-Lehrer-Beziehung

„Jedes Kind muss sich gesehen fühlen“

Straffer Lehrplan, strenger Stundenplan – im Schulalltag bleibt selten Raum für individuelle Begegnungen zwischen Schülern und Lehrern. Waldorfpädagoge Henning Kullak-Ublick nimmt sich jeden Schultag die Zeit und begrüßt seine Schüler einzeln per Handschlag. Ein Gespräch über Achtsamkeit  Herr Kullak-Ublick, Sie schütteln vor dem Unterricht jedem ihrer Schüler erst einmal die Hand. Welcher Gedanke steckt da dahinter? An Waldorfschulen ist es wichtig, dass sich jedes Kind gesehen fühlt. Wenn die Kinder morgens kommen, dann geht es erstmal darum, sich gegenseitig wahrzunehmen. Da ist das Händeschütteln ein Teil davon. Aber genauso wichtig ist, dass man sich in die Augen sieht und einen Eindruck von dem Kind bekommt. Ist der Schüler heute blass, hat er kalte Hände, rote Backen? Wenn man sich nach der Schule verabschiedet, auch per Handschlag, dann sieht man das Kind wieder. Dann kann man erkennen, wie der Unterricht gelaufen ist. Wenn die Schüler jetzt alle blass sind, dann habe ich garantiert etwas falsch gemacht. Wenn man Kinder nur im Kopf anspricht, dann werden sie nämlich blass. Wenn sie aber aktiv werden können, zwischendrin Lachen …

Impressionen vom Bildungsgipfel

Fotos und Videos von EduAction 2018

Rund 1400 Teilnehmer, mehr als 150 Referenten und etwa 100 Veranstaltungen hatte der EduAction Bildungsgipfel 2018 zu bieten. Hier kommen die Videos und Fotos von der Veranstaltung Zu den Videos gehören nicht nur Vorträge, die im Plenum gehalten wurden, sondern auch Interviews, die hinter den Kulissen geführt wurden. Hier zum Beispiel mit Andreas Schleicher… … oder hier mit Gerald Hüther : Außerdem ist nun auch das Abschlussvideo live, das Szenen von beiden Tagen des EduAction Bildungsgipfels 2018 zusammenfasst: Im Youtube-Kanal der Metropolregion Rhein-Neckar finden sich noch eine Reihe weiterer Videos, unter anderem den Vortrag von Andreas Schleicher, sowie fünf Pitches aus dem „Pitch-Studio Bildungsinnovationen“. Auf Flickr wurde außerdem ein eigenes Album mit mehr als 60 Bildern vom EduAction Bildungsgipfel 2018 erstellt. Wer über Neuigkeiten von und über EduAction informiert werden will, bleibt mit dem EduAction Newsletter auf dem Laufenden.

Schülerwettbewerb "YES!"

Neue Chancen für die Macher von morgen

Der „Young Economic Summit“ ist einer der größten deutschen Schulwettbewerbe, bei dem Schüler gemeinsam mit Forschern Visionen für Wirtschaft und Gesellschaft ausarbeiten. Das besondere: Welche Idee am besten ist, bestimmt keine Jury, sondern die Schüler selbst. Für 2019 können nun erstmals Schulen aus ganz Deutschland antreten Wer soll die Zukunft gestalten, wenn nicht diejenigen, die in ihr leben werden? Beim „Young Economic Summit“-Wettbewerb (YES) wetteifern Zehnt- bis Zwölftklässer um die besten Ideen für eine gute Zukunft. Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Land entwickeln Lösungen für gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Probleme. Jedem Team stehen dabei Forscher von Universitäten und Instituten zur Seite, mit denen die Schüler gemeinsam ihre Konzepte ausarbeiten. „Von Anfang an gibt es einen Austausch zwischen den Wissenschaftlern und den Forschern der nächsten Generation“, erzählt Laura Bickel vom Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, das den Wettbewerb zusammen mit der Joachim-Herz-Stiftung organisiert. „Beide Seiten profitieren davon: die Schüler bekommen Einblick in Forschungsarbeit und Zusammenhänge, und die Wissenschaftler neue Denkimpulse. Junge Menschen haben nämlich ganz andere Ideen als eingefleischte Wissenschaftler.“ Schüler und Forscher tauschen sich auf Augenhöhe aus Die Themen der Projekte sind …