In jeder fünften Familie zieht heute nur ein Elternteil den Nachwuchs groß. Wer es nicht selbst erlebt, ahnt nicht, wie nahe viele Alleinerziehende dem Burnout oder der Armutsgrenze sind. Selbst dann, wenn sie ihren Alltag gut im Griff haben Am Morgen, wenn ihre beiden Söhne noch schlafen oder gerade aus der Tür sind, hat Ulrike Jürgens ein paar Minuten für sich. Sie rollt ihre Yoga-Matte aus und beginnt mit dem Sonnengruß – Tadasana, die Berghaltung, ein paar tiefe Atemzüge, dann weiter in die stehende Vorbeuge, Uttanasana. In dieser halben Stunde sei sie ganz bei sich, erzählt Jürgens. Sie schöpft Energie aus Yoga und Meditation. Die braucht sie auch. 2,7 Millionen Alleinerziehende Jürgens ist alleine zuständig für die Familie, wie 2,7 Millionen andere Eltern in Deutschland auch. Ihre Lebensplanung sah ganz anders aus, lange hatte sie ein ganz klassisches Familienleben. Zwei Söhne, zwei Jobs, eine schöne Wohnung in Hamburg. Ihr Mann kümmerte sich liebevoll, den Haushalt machten beide. Sie spielten mit dem Gedanken, aufs Land zu ziehen. Aber dann zerbrach alles, Jürgens Partner verließ die Familie. …