Der „Young Economic Summit“ ist einer der größten deutschen Schulwettbewerbe, bei dem Schüler gemeinsam mit Forschern Visionen für Wirtschaft und Gesellschaft ausarbeiten. Das besondere: Welche Idee am besten ist, bestimmt keine Jury, sondern die Schüler selbst. Für 2019 können nun erstmals Schulen aus ganz Deutschland antreten

Wer soll die Zukunft gestalten, wenn nicht diejenigen, die in ihr leben werden? Beim „Young Economic Summit“-Wettbewerb (YES) wetteifern Zehnt- bis Zwölftklässer um die besten Ideen für eine gute Zukunft. Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Land entwickeln Lösungen für gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Probleme. Jedem Team stehen dabei Forscher von Universitäten und Instituten zur Seite, mit denen die Schüler gemeinsam ihre Konzepte ausarbeiten.

„Von Anfang an gibt es einen Austausch zwischen den Wissenschaftlern und den Forschern der nächsten Generation“, erzählt Laura Bickel vom Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, das den Wettbewerb zusammen mit der Joachim-Herz-Stiftung organisiert. „Beide Seiten profitieren davon: die Schüler bekommen Einblick in Forschungsarbeit und Zusammenhänge, und die Wissenschaftler neue Denkimpulse. Junge Menschen haben nämlich ganz andere Ideen als eingefleischte Wissenschaftler.“

Schüler und Forscher tauschen sich auf Augenhöhe aus

Die Themen der Projekte sind vielfältig. Von Müllvermeidung, sozialer Einbindung älterer Menschen bis hin zur Optimierung von Behördenarbeit ist alles dabei, was so mit neuen Ideen verbessert werden kann. Motivierend für die Schüler ist dabei die Aussicht, ihre Vorschläge anschließend Experten aus Bildung, Politik und Wirtschaft vorstellen zu können. So besuchten die Abschlussveranstaltung des Young Economic Summit bereits Größen wie Nobelpreisträger George Akerlof oder die stellvertretende Vorsitzende der Bundesbank, Claudia Buch. „Die Schüler werden hier ernst genommen, bekommen einen Austausch auf Augenhöhe“, sagt Laura Bickel.

In fünf regionalen Vorentscheiden bestimmen die Teilnehmer selbst, welche Teams es ins Bundesfinale schaffen. Dort winkt den Schülern neben einem Preisgeld für ihre Schule die Aussicht, ihre Idee zu verbreiten und Partner zu finden, die ihr Projekt unterstützen. Dieses Jahr traten 34 Gruppen aus zehn Bundesländern an. Das Gewinnerteam der Fritz-Erler-Schule Pforzheim behandelte das Thema Kinderarmut und soziale Ausgrenzung und schuf eine Plattform, die Kinder und Jugendlichen mit Sport- und Bildungsangeboten in ihrer Nähe verbindet.

Bisher waren über 1000 Schüler und über 100 ExpertInnen beim YES aktiv. 2019 findet der Wettbewerb zum fünften Mal statt. Schulen können sich mit ihrer Idee noch bis Ende Dezember bewerben.