Der massenhafte Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung führt in bedrohlichem Ausmaß zu Resistenzen. Großbritannien wagt den langsamen Ausstieg – mit ersten Erfolgen Willkommen in der englischen Serengeti“, sagt Gwyn Jones. Der Waliser, 64, steht in T-Shirt und Shorts vor einer Wiese, die in der Hitze des ungewöhnlich heißen und trockenen Sommers ganz braun geworden ist. Sie liegt in den South Downs, einem hügeligen Nationalpark eine Autostunde südwestlich von London. Im Schatten von ein paar Bäumen stehen seit gestern etwa 100 Rinder auf der Weide, um das letzte Gras abzufressen. Heute sind nur noch hier und da ein paar Büschel zu sehen. „Einen so heißen Sommer hatten wir seit 1976 nicht mehr“, sagt Jones. Das Vieh sieht dennoch zufrieden aus, gesund, gepfegt. Es frisst Gras, ist viel draußen an der Luft, hat Bewegung und Auslauf. Das ist einer der Gründe dafür, dass die Tiere nur wenig Antibiotika brauchen. Jones, der die meiste Zeit seines Lebens Landwirt war, ruft die Rinder zusammen. Sie gehören seiner Tochter. Er hilft oft mit auf ihrer konventionellen Farm, so wie …