Familie im Wandel

Der harte Kern der Gesellschaft

Die Familie ist in unserer Gesellschaft eine Art dynamische Konstante. Zwar hat sie sich in den vergangenen Jahrzehnten gehäutet und gewandelt – aber trotzdem ist vieles beim Alten geblieben. Ein scheinbarer Widerspruch – Autor Birk Grüling löst ihn auf Wie bunt Familienleben heute sein kann, sieht man am besten auf einem Spielplatz. Zum Beispiel in Hamburg-Ottensen, zwischen den Wippen und Klettergeräten auf dem Kemal-Altun-Platz. Obwohl in Sichtweite zur Haupteinkaufsstraße des Viertels, ist der Stadtlärm dort nur leise hörbar. Im Sand spielen die beiden Töchter eines lesbischen Paares; dank befreundeter Samenspender und zwei In-vitro-Fertilisationen haben sich die beiden Frauen ihren Kinderwunsch erfüllt. Ihre Töchter wachsen nun als Geschwister auf, ohne biologisch miteinander verwandt zu sein. Die beste Freundin der Mädchen kommt dagegen aus einer „klassischen“ Mutter-Vater-Kind-Familie. Der Junge, der neben ihnen im Sand spielt, ist heute mit seinem Vater da; seit ihrer Trennung teilen sich seine Eltern die Erziehung. Ihr Kind lebt abwechselnd bei Papa und seiner neuen Freundin sowie bei Mama und ihrer neuen Familie. Unser Zusammenleben scheint heute so vielfältig wie nie – mit Regenbogen-, …

Erinnerungskultur

Geschichten gegen das Vergessen

Wie bringt man jungen Menschen die Geschichte des Holocaust näher? Und wie kann dafür gesorgt werden, dass die Überlebensgeschichten der Zeitzeugen nicht in Vergessenheit geraten? Diese Fragen versucht das Team des Heimatsucher e.V. mit seinem Zweitzeugen-Konzept zu beantworten Für ein Uniprojekt reisten Sarah Hüttenberend und Anna Damm nach Israel. Ehrfürchtig davor, was sie erwarten würde, machten sie sich auf die Suche nach den Menschen, hinter den nüchternen, großen Zahlen zum Thema Holocaust. Was sie nicht erwarteten: die Geschichten berührten sie so nachhaltig, dass sie den Abschluss des Studiums überdauerten und zu einem wichtigen Zeitzeugen-Projekt wurden. Begeistert erzählten sie die Geschichten – genauso wie sie ihnen erzählt wurden – in ihrem nahen Umfeld weiter und stellten fest, dass die Zeitzeugen nicht anwesend sein müssen, damit ihre Geschichten die Menschen mitreißen. Es war die Geburtsstunde des heutigen Vereins Heimatsucher e.V. Seit 2010 haben über 100 Ehrenamtliche zusammengefunden, wurden 28 Überlebende interviewt, fotografiert und ihre Geschichten 5.000 Schülern erzählt, Ausstellungen veranstaltet, Magazine und ein Buch publiziert. Zweitzeuge werden und die Geschichten vor dem Vergessen bewahren All das für ihr übergeordnetes …