Wie man ganz leicht im Haushalt auf umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien verzichten kann zeigt der Sauberkasten – mit nur sechs Zutaten kann man so zehn verschiedene Wasch- und Putzmittel selber machen
Es kann überfordernd sein, sich beim Einkaufen für eins der vielen Spül- und Waschmittel zu entscheiden. Was genau ist in unseren Putzmitteln überhaupt alles drin? Wer sich die Zeit nimmt, die Inhaltsstoffe der quietschbunten Flaschen und Behälter genauer zu untersuchen, dem schwirrt spätestens bei der langen Liste an Warnhinweisen der Kopf. Nicht immer fühlt man sich ganz wohl mit dem, was dann im Einkaufskorb landet. Und vieles brauchen wir auch gar nicht.
Antibakterielle Hygienereiniger sind beispielsweise nicht nur im Alltag unnötig, sie bergen potentiell sogar Gefahren. Die oft enthaltenen Chlorverbindungen können Augen und Atemwege schädigen und sind in der Umwelt schwer biologisch abbaubar und besonders für Wasserorganismen eine Belastung. Der Verzicht ist daher nicht nur im Interesse unserer eigenen Gesundheit, sondern auch der Umwelt zuliebe.
Bio oder selber machen
Aber warum versuchen wir unseren Alltag so gesund und nachhaltig wie möglich zu gestalten, essen bio und wollen genau wissen, was in unserer Kosmetik ist, aber finden uns bei unseren Putzmitteln mit bedenklichen Warnhinweisen für Umwelt und Gesundheit ab?
Dieser Widerspruch fiel auch Jeanette Schmidt auf, als sie sich für ihre Bachelorarbeit mit Nachhaltigkeit im Alltag beschäftigte. „Bei meiner Ernährung und Kosmetik habe ich mich schon darauf geachtet, was ich konsumierte. Aber was ich den Abfluss runter kippe, war mir nicht so bewusst.“
Welche Alternativen gibt es zu den herkömmlichen Wasch- und Putzmitteln? Zwei, sagt Schmidt. Zum einen könne man zwar zu Bio-Putzmitteln greifen, aber auch da wisse man als Laie nicht immer was genau drin ist. Oder, man macht sie sich einfach selber, schließlich lassen sich fast alle haushaltsüblichen Putzmittel mit wenigen Zutaten ersetzen.
Mit dem DIY-Kasten direkt loslegen
Genau um das zu erleichtern hat Schmidt den Sauberkasten entwickelt, ein DIY-Set für umweltschonende und natürliche Wasch- und Putzmittel. Der schlichte Holzkasten beinhaltet alles, um ohne Vorkenntnisse direkt loslegen zu können: Rezepte, Zutaten, Messbecher und die passenden Etiketten zum Beschriften der Flaschen und Behälter. Mit nur sechs Zutaten können so zehn verschiedene Wasch-und Reinigungsmittel im Handumdrehen selbstgemacht werden. Statt verwirrenden Fachbegriffen findet man im Sauberkasten Zutaten, wie das natürliche Mineral Natron, das jedem Hobbybäcker bekannt ist, Kernseife zum fettlösen oder das natürliche Entkalkungsmittel Zitronensäure.
Durch Freunde wurde Schmidt auf das Social Impact Lab Leipzig aufmerksam, das junge Sozialunternehmer in der Gründungsphase unterstützend begleitet. Im Rahmen des „Sozial & Gründer“-Stipendiums entstand hier der erste Prototyp für den Sauberkasten und es wurden Businessplan und Geschäftsmodell entwickelt.
Ihre zwei Freundinnen Henriette Grewling und Nina Schönfeld konnte Schmidt schnell davon überzeugen Teil vom Sauberkasten-Team zu werden.
Welche Vorteile hat der Sauberkasten, wenn alle Zutaten auch preiswert im Einzelhandel zu kaufen sind? Man hat direkt alles was man braucht um loszulegen und die Suche nach Rezepten und Zutaten bleibt einem erspart. „Es ist zum Beispiel gar nicht so einfach, Natron in großen Mengen zu finden“, sagt Schmidt. Im Sauberkasten ist alles in benötigter Form und Menge zum verarbeiten bereit, so ist die enthaltene vegane und palmölfreie Kernseife zum Beispiel schon geraspelt. Die Basisversion kann man mit weiterem Zubehör wie Trichter oder Öko-Schwamm erweitern. Zum Nachfüllen gibt es alle Zutaten natürlich auch einzeln zu kaufen.