Auch lockere Skype-Calls und das obligatorische „du“ können nicht darüber hinwegtäuschen: Bewerbungen finden nie auf Augenhöhe statt. Der Regelfall ist schließlich der, dass ein Unternehmen eine Stelle auf den Markt wirft und die Leute sich darum streiten (lies: bewerben) müssen. So will es der Markt, das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Nur funktioniert das nicht mehr. Zwar gab es schon immer Branchen, in denen besondere Talente besonders umworben werden, darauf basiert das gesamte Headhunter-Business. Doch gerade der Siegeszug der Benefits zeigt: Heute sind nicht mehr die Arbeitsuchenden die Bittsteller, sondern die Unternehmen.
Schuld daran sind – natürlich – die Millennials. Einmal abgesehen von der grundsätzlichen Debatte, ob man die irgendwann zwischen 1980 und 1999 überhaupt in eine Generation packen kann und sollte (persönliche Meinung: nein), gibt es inzwischen Studien über Studienzum Berufsverhalten der Generation Y, die sich natürlich oft genug widersprechen.
Gestiegene Ansprüche der Millennials
Trotzdem kristallisiert sich ein Bild heraus: Diese jungen Leute probieren sich im Job immer mehr aus – und mehr als die Generationen vor ihnen. Haben sie aber einmal den passenden Arbeitgeber gefunden, sind sie diesem treu ergeben.
Das hat natürlich auch viel mit gestiegenen Ansprüchen zu tun. Denn sind wir einmal ehrlich: Es ist heute viel leichter, Berufliches und Privates ineinander fließen zu lassen, statt auf einer strikten Trennung (Work-Life-Balance) zu bestehen, Stichworte ständige Erreichbarkeit, Remote Work, Gig Economy. Je wichtiger der Job also für das persönliche Leben insgesamt wird, desto mehr Ansprüche muss er auch erfüllen – gerade auch ideell. Kaytie Zimmerman bringt es für Forbes auf den Punkt: „Social Impact is Key“. Hinzu kommen flexible Arbeitszeitmodelle und andere Benefits, die längst kein Bonus mehr sind, sondern aktiv verlangt werden.
Aber was heißt das für das ganze Thema Bewerbungen? Zweierlei: Zum einen müssen Unternehmen sich viel stärker präsentieren und zeigen, wofür sie stehen, was sie bieten, wer sie sind. Employer Branding heißt das HR-Tool der Stunde. Je genauer eine Firma sagt, was sie ausmacht, desto besser können auch Arbeitsuchende abschätzen, ob sie dort richtig aufgehoben sind oder nicht – auch wenn der Bewerber*innenpool vielleicht kleiner wird.
Bewerbungen auf Augenhöhe
Denkt man das, was mit ein paar Benefits angefangen hat, aber konsequent zu Ende, müssen sich Unternehmen künftig bei ihren künftigen Angestellten bewerben, nicht umgekehrt. Was die Gen Y mit ihren neuen Ansprüchen begonnen hat, wird die Gen Z nur umso konsequenter zementieren – der demografische Wandel tut sein Übriges, wodurch sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage verschiebt.
Im Idealfall funktioniert die Jobsuche dann wie ein Date, auf Augenhöhe. Und wie in der Liebe klappt es nur, wenn es für beide Seiten wirklich passt. Deswegen haben wir uns von GoodJobs genau dafür entschieden: Wir öffnen unsere Bürotüren für euch – zum wahrscheinlich weltweit ersten Job-Vorglühen. Denn bekanntlich lernt man seine Kolleg*innen nirgendwo besser kennen als auf Weihnachtsfeiern.
Deswegen: Bei Glühwein, Tee und Keksen möchten wir euch kennenlernen. In vorweihnachtlicher Stimmung erfahrt ihr, wie wir arbeiten, wer wir sind, und warum wir das alles machen. Kurz gesagt wollen wir uns bei euch bewerben. Mehr Infos zu unserem Job-Vorglühen – auch zur Anmeldung – findet ihr auf Facebook.
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